Rosângela Rennó war eingeladene AMA-Künstlerin in der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln (RWWA) als Teil der zweiten Ausgabe des Artist Meets Archive Programms.
Rennó untersucht in ihrer langjährigen künstlerischen Arbeit die Beziehung zwischen Erinnerung und Vergessen. Dabei setzt sie sich kritisch mit der Vergangenheit Brasiliens auseinander und arbeitet investigativ verborgene Informationen aus den Bildern volkstümlicher Fotografiesammlungen heraus. Durch die Aneignung gefundener Bilder arbeitet sie gegen das Vergessen an. So verwandelt sie kleine Flohmarktabzüge in große museale Prints. Sie überführt einen Bestand an Bildern in komplexe Installationen, teilweise als Projektionen oder in Verbindung mit Film. Damit schafft sie nicht nur eine Begegnung mit anachronistischen Bildträgern und historischen Artefakten, sondern legt neue Lesarten und alternative Narrationen frei.
Seit den 1980er Jahren fühle ich mich zu gefundenen Bildern und etwas später zu Archivbildern hingezogen, weil ich immer dachte, dass ich durch diese Art von Bildern eine Verbindung zu den Menschen und zur Menschheit herstellen könnte. Besonders in Brasilien denke ich, dass unsere Geschichte durch den Mangel an Informationen und Bildern geschrieben wird und nicht durch die Momenten, die gut dokumentiert und von den Menschen erzählt werden.
Rosângela Rennó aus dem Video: Rosângela Rennó - am Rio Montevideo, The Photographers Gallery, 2016
https://vimeo.com/422524387 (404)
Weitere Informationen zu Rosângela Rennó
Künstler:innen
Zwischen 2018 und 2024 konnten bislang 4 Ausgaben des Programms von Artist Meets Archive realisiert werden. Insgesamt 20 Künstler:innen nahmen teil und präsentierten ihre Projekte zum Photoszene-Festival in Köln.