Die vierte Ausgabe von Artist Meets Archive startete 2024 mit einer großen Neuerung: Erstmals wurde gemeinsam mit den kooperierenden Institutionen ein Open Call für das Residenzprogramm ausgeschrieben. Fünf Künstler:innen aus Deutschland, Griechenland, Hongkong, Polen und Spanien wurden daraufhin nach Köln eingeladen: Im Sommer 2024 waren Marta Bogdańska, Elena Efeoglou, Andrés Galeano, Pauline Hafsia M’barek und Jimmi Wing Ka Ho für ihre Rechercheresidenzen mehrere Wochen in der Stadt. In dieser Zeit tauchten sie in die fotografischen Bestände des Dombauarchivs, des Kölnisches Stadtmuseums, des Museum Ludwig, der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur sowie des Rautenstrauch-Joest-Museums und somit in die vielfältige (Fotografie)-Geschichte der Stadt Köln ein, um neue künstlerische Projekte zu entwickeln.
Die Ergebnisse der Residencies werden – wie gewohnt – im Rahmen des Photoszene-Festivals präsentiert, das am 16. Mai 2025 eröffnet. Save the date!
Die unterschiedlichen Projekte machen deutlich: Archive sind nicht nur dazu da, Geschichten zu bewahren. Sie bergen auch das Potenzial, neue zu (er)finden. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit vielfältigen künstlerischen Mitteln entwerfen die fünf Ausstellungen eigene fotografische Erzählungen: Sie rekonstruieren die Biografie eines ungewöhnlichen Sammlungsobjekts, schreiben alternative Lebensgeschichten zu historischen Porträts, und fragen danach, ob sich Geschichte auch aus der Sicht der Tiere erzählen lässt. Sie machen Fotografie als fragiles, lebendiges Material greifbar und spüren den vielschichtigen Erinnerungen einer Stadt nach. So schreiben die einzelnen Projekte nicht nur ihr jeweiliges Ausgangsmaterial, sondern ein Stück weit auch die Geschichte der Archive um.
Jede der fünf Institutionen lädt am Eröffnungswochenende zu Spot On Veranstaltungen ein!
Artist Meets Archive beim Photoszene-Festival 2025
AMA Meets Universität zu Köln
Am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln fand im Wintersemester 2024/2025 das Seminar „Artist meets Archive – Künstler:innen im (Foto-)Archiv" unter der Leitung von Dr. Franziska Brons statt. In diesem Zusammenhang besuchten die Studierenden nicht nur die beteiligten Institutionen von Artist Meets Archive #4, sondern kamen auch mit den fünf Künstler:innen ins Gespräch. Die daraus entstandenen Interviews eröffnen tiefe Einblicke in deren vielfältige Arbeitsweisen und die spannenden Entstehungsprozesse hinter den einzelnen Ausstellungen.
Artist Talks & Archivbesuche
2024
Im Juli und August 2024 waren die fünf aktuellen Künstler:innen unseres Artist Meets Archive-Programms für ihre Residencies in Köln, um in die fotografischen Sammlungen der einzelnen Institutionen einzutauchen und daraus neue Arbeiten zu entwickeln. Schon während der Residencies boten wir der Öffentlichkeit die Möglichkeit, die Künstler:innen und die Institutionen bei mehreren Veranstaltungen kennenzulernen:
Artist Talks
In der Dombauhütte gaben Elena Efeoglou, Andrés Galeano und Pauline Hafsia M’barek spannende Einblicke in ihre Arbeit und teilten erste Eindrücke aus ihrer Zeit in den jeweiligen Archiven. Im Kölnischen Stadtmuseum tauschten sich Marta Bogdańska und Jimmi Wing Ka Ho im Gespräch mit Helena Weber über ihre individuellen Herangehensweisen und ihre Entdeckungen in den einzelnen Sammlungen aus.
Archivführungen
Wir hatten die Möglichkeit, gemeinsam drei außergewöhnliche fotografische Sammlungen zu erkunden: Im Museum Ludwig führte uns Miriam Szwast durch das Depot und gewährte uns exklusive Einblicke. Mit Lucia Halder tauchten wir im Rautenstrauch-Joest-Museum in die komplexen fotografischen Bestände ein. Gabriele Conrath-Scholl sowie Claudia Schubert ermöglichten uns spannende Einblicke in das Archiv der Photographischen Sammlung/SK-Stiftung Kultur.
Über Artist Meets Archive
Die zahlreichen und diversen fotografischen Sammlungen und Archive der Stadt Köln stehen repräsentativ für die Omnipräsenz und Vielseitigkeit des Mediums seit seiner Erfindung. Nach der Auswahl der Künstler:innen durch eine Jury aus Vertreter:innen der beteiligten Institutionen, der Photoszene und externen Expert:innen, werden diese nach Köln eingeladen, um hier im Rahmen einer Residenz die jeweiligen fotografischen Bestände zu erkunden, zu recherchieren und eigene Fragestellungen zu entwickeln. Während ihrer Aufenthalte im Verlauf des ersten Jahres finden neben gemeinsamen Archivbesuchen und Netzwerktreffen auch Artist Talks und weitere Veranstaltungen statt, bei denen die Öffentlichkeit die Künstler:innen und ihre Arbeit kennenlernen können. Die Ergebnisse der verschiedenen künstlerischen Auseinandersetzungen werden dann in Form von Einzelausstellungen während des Photoszene-Festivals im Mai des folgenden Jahres präsentiert.