Vibrant Waters
in der Temporary Gallery
Lito Kattou, San, Point Centre for Contemporary Art 2018.
Vibrant Waters
Eröffnung Freitag, 12. Mai 20 Uhr
Temporary Gallery
Die Ausstellung “Vibrant Waters” spürt den relationalen und materiellen Qualitäten des Wassers nach. Zu sehen sind künstlerische Positionen, die das utilitaristische Verständnis des Elements als Rohstoff hinterfragen und dabei die materiellen Bedingungen von bildgebenden Praktiken in den Blick nehmen. In welchem Verhältnis steht Wasser zur Produktion und Zirkulation von Bildern? Wie wird die Beziehung zum Wasser im Bild sichtbar und wie können Produktions- und Repräsentationsweisen aus einer hydrofeministischen und dekoloniale Perspektive gegengelesen werden?
Aus historischer wie aktueller Perspektive ist Wasser grundlegend für die Bildproduktion. Es wird in großen Mengen für die Förderung von Metallen, Edelmetallen und Seltenen Erden gebraucht sowie in der Halbleiterindustrie und zur Kühlung von Serverfarmen eingesetzt. Doch Wasser ist viel mehr als ein Rohstoff, der sich auf die abstrakte Formel H2O reduzieren lässt. In vielen nicht-westlichen, indigenen Kosmologien ist die Lebendigkeit aller Materie grundlegend für das Verständnis der gegenseitigen Verbundenheit. Wasserkörper sind Lebewesen, mit denen wir in einem reziproken Austausch stehen und für dessen Gleichgewicht wir Verantwortung tragen.
Die Ausstellung erkundet, wie sich Wasserkreisläufe durch Medium, Körper, Umwelt und Gesellschaft hindurch fortsetzen und erforscht, wie diese aquatischen Kontinuitäten künstlerisch zum Ausdruck kommen. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten lassen das Wasser als lebendige, soziale und ästhetische Kraft in Erscheinung treten, die in Zusammenarbeit mit Bakterien und Künstler:innen Abbilder von sich selbst erschafft. Sie dokumentieren, wie Gemeinschaften im Widerstand gegen den Verlust ihrer Lebensgrundlagen am Wasser zusammenkommen, oder spekulieren über posthumane Wesen, die über die toxischen Gewässer wachen, die der Mensch hinter sich gelassen hat.
>> Kuratiert von Nada Rosa Schroer
>> u.a. mit Arbeiten von Seba Calfuqueo, Felipe Castelblanco & Members of Ñambi Rimai, Carolina Caycedo, Beate Gütschow, Mitsutoshi Hanaga, Olga Holzschuh, SU Yu Hsin, Lito Kattou, Clara Kulemeyer, Optics Division of the Metabolic Studio (Lauren Bon, Tristan Duke, and Richard Nielsen) und Lara Tabet.