Naoya Hatakeyamas Werk umfasst Serien zu Landschaften und Architekturen, die eine vom Menschen geschaffene Natur dokumentieren, in der er selbst jedoch nicht mehr vorkommt. In Deutschland hat Hatakeyama im Jahr 2003 unter anderem die Sprengung der Zeche Westfalen I/II fotografiert. Er wurde 1997 mit dem Kimura Ihei Award of Photography und 2000 mit dem Mainichi Art Award ausgezeichnet.
Für seine Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst verwendet Naoya Hatakeyama Fotografien von japanischen Sehenswürdigkeiten aus der Meiji-Ära Japans (1868-1912) als Inspiration für seine eigene fotografische Untersuchung dieser Orte. Dabei interessiert ihn der zeitliche Aspekt, der zwischen den damaligen touristischen Ansichten und der heutigen Landschaft liegt. Die spielerische Gegenüberstellung von Archivmaterial und seinen eigenen Aufnahmen öffnet darüber hinaus das Spektrum zwischen der Fotografie als Dokument und der Fotografie als Kunstwerk.
Naoya Hatakeyama auf dem Photoszene-Festival 2023
Naoya Hatakeyama wurde von Studierenden im Masterstudiengang „Photography Studies and Research", der von Prof. Dr. Steffen Siegel geleitet wird, interviewt. Er spricht über seine künstlerische Praxis und sein Residency Projekt.
Interview mit Naoya Hatakeyama
Weitere Informationen zu Naoya Hatakeyama:
https://www.takaishiigallery.com
Naoya Hatakeyama besucht das Archiv im Museum für Ostasiatische Kunst
Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln
Das Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln ist das einzige Museum in der Bundesrepublik Deutschland, das ausschließlich auf die Kunst Ostasiens spezialisiert ist. Es verfügt über zahlreiche, weltbekannte Kunstwerke aus China, Korea und Japan, zu seinen Höhepunkten zählen die buddhistische Malerei sowie Skulptur und Plastik in großer Vielfalt und auf höchstem internationalem Niveau. 1913 eröffnet, ging das Museum aus der in Ostasien zusammengetragenen Kunstsammlung des Ehepaars Adolf und Frieda Fischer hervor. Bei ihren Ankaufsreisen entlang der europäischen Dampferrouten, die über Istanbul bis nach Yokohama führten, erwarben sie in den großen Hafenstädten auch eine umfangreiche Kollektion von Fotografien aus überwiegend kommerziellen Fotostudios, die nach der Öffnung des Suez Kanals 1869 von einheimischen und europäischen Fotograf:innen etabliert wurden um die Nachfrage nach Reisefotografien zu decken.
Zum Bestand der rund 1.500 Abzüge gehören auch Fotografien, die Adolf Fischer selbst während der Reisen aufnahm. Außerdem eine Reihe von Fotoalben aus dem Nachlass deutscher Militärangehöriger, die in China stationiert waren und bevorzugt in Japan ihren Urlaub verbrachten. Während die Fotografien aus China oftmals kolonialistische Botschaften transportieren, verweisen die handkolorierten Fotoaufnahmen der japanischen Fotostudios auf den Einfluss des japanischen Farbholzschnitts. Nach einem Bombenangriff 1944 wurde der ehemalige Museumsbau und Teile der Sammlung zerstört, darunter die Glasplatten aus der Fotosammlung. Nachdem der erhaltene Bestand zunächst in Vergessenheit geriet, wurde er in den 1990er Jahren wieder neu entdeckt und erlangte einen eigenen Stellenwert innerhalb der Museumssammlung, der seitdem stärker im Fokus steht.
Weitere Informationen