Antje van Wichelen

Artist Meets Archive #1: NOISY IMAGES

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Antje van Wichelen
Antje van Wichelen © Antje van Wichelen

Antje van Wichelen war eingeladene Künstlerin im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln als Teil der ersten Ausgabe des Artist Meets Archive Projektes. Eröffnung der Ausstellung *NOISY IMAGES* im Rautenstrauch-Joest-Museum: Sonntag, 5. Mai 2019 um 11 Uhr.

In ihren Werken geht sie u.a. der Frage nach, wie sich im 19. Jahrhundert die Faszination und Begierde formierte, das ‚Andere’ zu messen, kategorisieren und definieren. Anhand der von ihr eingesetzten Methodik des bewussten Wechsels vom Medium der Fotografie zu Film werden die ursprünglich erstarrten Motive der Archivfotografien zu bewegten und beinahe lebendigen Bildnissen, in welchen sich die abgebildeten Personen dem voyeuristischen Blick des Betrachters zu entziehen scheinen. Durch die schnelle Abfolge der aneinandergereihten Fotografien werden nicht nur die zugrundeliegenden Schemata und die Gleichförmigkeit der Aufnahmen, sondern insbesondere auch die Individualität der einzelnen Persönlichkeiten sichtbar.

Ich arbeite mit Archiven der Kolonialfotografie des 19. Jahrhunderts, anhand derer versucht wurde, Menschen zu kategorisieren. Diese Archive erzählen uns mehr über ihre Erschaffer als über die Personen ihrer Studien.Ein Archiv ist ein hilfreiches Werkzeug, um herauszufinden, woher wir kommen, wo wir heute stehen und um in die Zukunft zu blicken und sich zu fragen: Wo möchten wir in zehn, zwanzig Jahren stehen? In diesem Sinne muss das Archiv als Teil unseres kulturellen Gedächtnisses für eine permanente Bewertung und Auseinandersetzung offen sein und bleiben.

Antje van Wichelen

Antje van Wichelen arbeitet mit Fotos aus der Kolonialzeit. In ihrer Neubewertung des kolonialen Fotoarchivs ersetzt sie alte Kategorien und überführt das statische Medium Fotografie in filmische Sequenzen. Die Künstlerin überwindet damit den klassifizierenden Blick und ermöglicht eine völlig neue Sicht auf diese Bilder – als Portraits im Spannungsfeld zwischen Serialität und Individualität. Indem sie die bislang gut verwahrten Bilder jenseits ihrer Funktion als Dokument oder Illustration des ethnographischen Diskurses sichtbar macht und in öffentliche Debatten einbindet, vermag sie das Historische Fotoarchiv am Rautenstrauch-Joest-Museum zum Leben zu erwecken.

Lucia Halder, Rautenstrauch-Joest-Museum, Wissenschaftliche Referentin Historisches Fotoarchiv

Künstler:innen

Zwischen 2018 und 2024 konnten bislang 4 Ausgaben des Programms von Artist Meets Archive realisiert werden. Insgesamt 20 Künstler:innen nahmen teil und präsentierten ihre Projekte zum Photoszene-Festival in Köln.

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