Ronit Porat

Artist Meets Archive #1: Paradiesvogel

Ronit Porat (*1975 im Kibbutz Kfar Giadi, Nord-Israel) lebt und arbeitet in Tel Aviv. Sie hat Fotografie und Digitale Medien am Hadassah College in Jerusalem, sowie Bildende Kunst an der Chelsea School of Art and Design in London studiert. In ihren Fotografien beschäftigt sich die israelische Künstlerin vor allem mit Archivmaterialien aus dem Deutschland der Zwischenkriegszeit und aus Kibbuz-Archiven.Artist ProgrammeArtist Meets Archive
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Ronit Porat
Ronit Porat © Yair Barak

Ronit Porat war einegeladene Künstlerin im Kölnischen Stadtmuseum als Teil der ersten Ausgabe des Artist Meets Archive Projektes. Eröffnung der Ausstellung *Paradiesvogel* im Kölnischen Stadtmuseum: Samstag, 4. Mai 2019 um 18 Uhr.

Ihre Collage-artige Vorgehensweise kann in Teilen einer Dadaistischen Photomontage-Methode zugeordnet werden. Diese durch Beschnitt veränderten Bilder, sowie persönliche Fotografien verwendet Porat, um neue Erzählungen entstehen und historische Grenzen in ihren Installationen sichtbar werden zu lassen. Anhand der vorgefundenen 'fotografischen Spuren und Reste' sind Porats Arbeiten mit psychologischen, emotionalen und geschlechtsspezifischen Aspekten aufgeladen und verweisen dabei auch auf Konzepte von Herkunft, Einflussnahme und Reproduktion. Im Speziellen untersucht sie die transparenten Grenzen von Gender und Gleichstellung in Europa bis in die späten 30er Jahre, als die Vorstellungen einer befreiten 'Neuen Frau' in der Öffentlichkeit populär und die Kamera zu einem persönlichen Forschungswerkzeug wurde, das die Identität dieser Frauen in den Fokus stellte. Auch der Zweite Weltkrieg und die Notwendigkeit, Geschichten und Dokumente zu bewahren, weiterzugeben und sich damit verantwortungsvoll auseinanderzusetzen, spielen im Werk von Ronit Porat eine wichtige Rolle.

Wenn ich ein Archiv betrete, gehe ich vor wie ein Wissenschaftler an einem Tatort: Ich suche nach Hinweisen, welche mir aufzeigen, wie die Vergangenheit die Gegenwart durchdringt, erfasse dabei sozusagen visuelle Quellen, die mir helfen, den kognitiv-emotionalen Raum, in dem ich operiere, zu entschlüsseln. Ich interessiere mich für die ständigen Bewegungen und Verschiebungen zwischen dem Persönlichen und dem Kollektiven – meine persönliche Biografie miteinbeziehend – um dabei zu untersuchen, inwieweit die Kraft der Bilder in unseren Erinnerungen mitschwingt und ein Gefühl der Zugehörigkeit schafft.

Ronit Porat

Das ca. 20.000 Abbilder der Kölner Stadt- und Kulturgeschichte umfassende Fotoarchiv der Graphischen Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums lädt die israelische Künstlerin Ronit Porat zu einer Neu-Entdeckung und -Interpretation dieser Archivalien ein. Wir freuen uns auf eine künstlerische Intervention, die unter anderem dem Konzept des Archivs als Wissensspeicher und Geschichtsschreibung auf denGrund gehen wird.

Internationale Photoszene Köln

Künstler:innen

Zwischen 2018 und 2024 konnten bislang 4 Ausgaben des Programms von Artist Meets Archive realisiert werden. Insgesamt 20 Künstler:innen nahmen teil und präsentierten ihre Projekte zum Photoszene-Festival in Köln.

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