Jérôme Lenzen sagt:
Mir gefallen Kunsträume, in denen die Vermittlung im Mittelpunkt steht. Deswegen zieht es mich dieses Jahr wie immer in die Galerie Koppelmann in Nippes, wo das gesamte Team um die Galeristin Janine Koppelmann von Herzen gerne über Kunst spricht und ihren Besucher:innen die Arbeiten näher bringt.
Besonders gespannt bin ich dieses Jahr auf den neuen Raum BEISTE_Satellite in der Brüsseler Straße. Antonia Gruber und Co haben da eine spannende Location als kulturelle Zwischennutzung. Solche temporären Konzepte interessieren mich sehr.
Seit Jahren verfolge ich Philipp Gabriels Analogfotografie mit großem Interesse, daher freue ich mich dieses Jahr besonders auf seine erste Einzelausstellung im Bunker K101 in Köln Ehrenfeld. Die Location ermöglicht seit Jahren einen ungestörten Kunstgenuss, denn Handyempfang hat dort niemand…
Als Lindenthaler bekenne ich mich als großer Fan des Museums für Ostasiatische Kunst. Ein großartiger Kulturort im inneren Grüngürtel, direkt am Aachener Weiher. Deswegen werde ich selbstverständlich die Ausstellung von Hatakeyama Naoya dort besuchen.
Besonders gespannt bin ich dieses Jahr auch auf die von Nada Rosa Schroer kuratierte Ausstellung Vibrant Waters in der Temporary Gallery. Dieser Ort hat sich in den letzten Jahren unter der Leitung von Aneta Rostkowska als Zentrum für zeitgenössische Kunst zu einer Top-Adresse entwickelt, nicht nur in Köln, sondern deutschlandweit.
Ich bin immer noch nachhaltig beeindruckt von Lucinda Devlins Einzelausstellung Frames of Reference in der Photografischen Sammlung der SK Stiftung Kultur. Der Kontrast zwischen Exekutionsräumen auf der einen Seite und Pleasure Grounds auf der anderen Seite beunruhigt und verunsichert die Betrachter:innen zugleich.
Nicht nur für Südstädter empfehle ich einen Besuch der Kunsträume der Michael Horbach Stiftung. In der Wormser Straße ist ein beeindruckender Ort für die Kunstszene entstanden. Deswegen schaue ich mir auch diesmal die Ausstellung Photography in Progress: Fragile Infrastrukturen an.
Jérôme Jussef Lenzen ist Historiker und Kulturvermittler. Er leitet das Kulturgetriebe und ist Co-Gründer des Verlags ‚szene kultur management‘. In unterschiedlichen Kontexten ist er außerdem für den Museumsdienst Köln und die Universitäten Hildesheim, München und Köln als Vermittler und Lehrbeauftragter tätig. In seiner Funktion als Vorsitzender und Gründer von ArtAsyl e.V. interessiert er sich insbesondere für Kulturelle Teilhabe und migrantische Perspektiven in der Kunst- und Kulturszene Kölns. Aktuell arbeitet er im Rahmen des Projekts ‚Frameorial‘ an der Rekontextualisierung von Denkmälern im öffentlichen Raum.
Veranstaltungsort
Photoszene-Festival 2023Dauer und Eintritt
12.05. – 21.05.2023Öffnungszeiten
Achtet auf die Öffnungszeiten der jeweiligen Ausstellungsorte