Andrés Galeano am Dombauarchiv
2014 nahm der ESA-Astronaut Alexander Gerst ein Steinfragment aus dem Strebewerk der Südseite des Kölner Doms mit auf seinen Flug ins All zur Internationalen Raumstation ISS. Die außergewöhnliche Reise des Steines und seine Rückkehr zum Kölner Dom wurde pressewirksam dokumentiert und mit großer medialer Aufmerksamkeit begleitet. Heute befindet er sich im Dombauarchiv, wo er in einer Vitrine im Foyer nur noch Besucher:innen der Dombauverwaltung zugänglich ist. Unter Aneignung archivischer Arbeitsweisen wird Andrés Galeano zum neuen Biografen des Domsteins. Mithilfe der Fotografie als wissenschaftlichem Medium schreibt er eine detaillierte Lebensgeschichte des auratischen Einzelobjekts, die ebenso ernst wie amüsiert auf den eigenen Untersuchungsgegenstand blickt.
Andrés Galeano
Andrés Galeano (*1980, Mataró, Spanien) hat Studienabschlüsse in Philosophie, in Fotografie und in Bildender Kunst. Seine Fotografien, Videoarbeiten und Performances wurden in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Europa und Amerika realisiert. Galeanos fotografische Arbeit beschäftigt sich mit Amateurfotografie und die historische Beziehung des Mediums mit dem Firmament. Als Post-Fotograf recycelt er Ikonografien und entdeckt Momente, in denen die Fotografie über sich selbst reflektiert und einen unerwarteten Metadiskurs schafft.
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Dombauarchiv
Das Dombauarchiv dokumentiert die seit dem Mittelalter durchgeführten Bau- und Restaurierungsmaßnahmen an einem der weltweit bedeutsamsten Sakralbauten und einem Wahrzeichen der Stadt - dem Kölner Dom. Es umfasst nahezu den gesamten Aktenbestand zum Dombau seit 1816 sowie ca. 20.000 Pläne und Zeichnungen, einen umfassenden Bestand an historischen und zeitgenössischen Fotografien und eine große Fachbibliothek mit ca. 25.000 Bänden und 230 laufenden Veröffentlichungen. Hinzu kommt eine Kunstsammlung mit Gemälden, Grafiken und kunstgewerblichen Objekten. Eine umfangreiche Dreikönigensammlung bietet zudem Bildzeugnisse und wissenschaftliche Literatur zu den Heiligen Drei Königen. In der Modellkammer des Domes werden u. a. Hunderte von Gipsmodellen des 19. und 20. Jahrhunderts, aber auch originale Skulpturen des mittelalterlichen Petersportals aufbewahrt.
Die umfassende Bildsammlung des Dombauarchives mit etwa 50.000 historischen und aktuellen Fotografien des Kölner Domes, seiner Ausstattung und der Arbeiten der Kölner Dombauhütte sowie mit Reproduktionen und Scans von Archivalien und Plänen des Dombauarchivs steht für die wissenschaftliche Forschung aber auch ganz allgemein für Veröffentlichungen zum Kölner Dom zur Verfügung. Das Dombauarchiv ist eine wissenschaftliche Institution, die die Domforschung auf vielen Gebieten anregt, betreut und publiziert.
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Artist Meets Archive #4
Die Internationale Photoszene Köln richtet zum vierten Mal das Artist Meets Archive Programm in Kooperation mit den fotografischen Sammlungen und Archiven der Stadt Köln aus. Internationale Künstler:innen werden für eine Residency an die teilnehmenden Institutionen eingeladen und entwickeln aus ihren Auseinandersetzungen mit den fotografischen Konvoluten eine Ausstellung, die im Rahmen des Photoszene-Festivals in Köln gezeigt wird.