Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln widmet sich dem Gedenken an die Opfer des NS-Regimes sowie dem Erforschen und Vermitteln der Geschichte Kölns im Nationalsozialismus. Es hat seinen Sitz im EL-DE-Haus, wo sich von Dezember 1935 bis März 1945 die Zentrale der Kölner Gestapo befand. Das Gestapogefängnis mit rund 1.800 Wandinschriften von Häftlingen aus den Jahren 1943 bis 1945 ist erhalten geblieben, seit 1981 ist es als Gedenkstätte zugänglich. Seit 1997 informiert die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus" über das politische, gesellschaftliche und soziale Leben in der NS-Zeit. Zahlreiche Sonderausstellungen, Veranstaltungen, Forschungsprojekte und Publikationen zu einer großen Bandbreite von Themen ergänzen das Angebot. Seit 2008 erweitert die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) die wissenschaftliche und pädagogische Arbeit des NS-Dokumentationszentrums um den Aspekt der Auseinandersetzung mit aktuellen rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und diskriminierenden Ideologien und Erscheinungsformen.
Im Arbeitsbereich Dokumentation und Sammlungen werden alle Arten von Zeugnissen zur Geschichte Kölns im Nationalsozialismus und der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und dem Gedenken nach 1945 gesammelt und für interne Forschungs- und Ausstellungsprojekte sowie die externe Nutzung zugänglich gemacht. Während das Historische Archiv der Stadt Köln das städtische Verwaltungsschriftgut aus den Jahren 1933 bis 1945 archiviert, handelt es sich bei den Beständen des NS-DOK vor allem um Schrift- und Sammlungsgut aus privatem Besitz. Von besonderer Bedeutung sind die Sammlung zur jüdischen Geschichte (zeitlicher Schwerpunkt 1900-1945) und die Biografische Sammlung Zwangsarbeit, für deren Zustandekommen die seit den 1980er Jahren durchgeführten Besuchsprogramme für jüdische ehemalige Kölner:innen bzw. für ehemalige Zwangsarbeiter:innen, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene die Basis legten, sowie die Sammlung zum Thema Jugend 1918-1945. Zeitzeug:innen-Interviews, die in Projekten des NS-DOK entstanden sind, bilden einen wichtigen Teilbestand.
Das Bildarchiv umfasst derzeit etwa 125.000 Objekte von den 1870er Jahren bis in die Gegenwart: Vor allem Fotografien und Fotoalben, außerdem gedruckte Bildmedien wie Plakate, Postkarten, Zigarettensammelbilder und Reklamemarken sowie Grafik und Malerei mit Arbeiten von György Békeffi, Grigory Berstein, H. W. Brockmann, Philibert Charrin, Ingeborg Drews, Heinrich Feulner, Rolf Maria Koller, Yury Kharchenko, Heinz Kroh, Peter Joseph Paffenholz, Otto Schloss und Ben Warzager.
Digitalisate von Fotoalben und bebilderten Tage- und Fahrtenbüchern aus der Sammlung Jugend 1918-1945 sind über die Webseite Editionen zur Zeitgeschichte zugänglich.
Archive & Sammlungen
Die Fotografie hat im Raum Köln eine traditionsreiche und vielseitige Geschichte. Dafür stehen die zahlreichen Fotosammlungen in Kunstmuseen und fotografischen Archive, die von klassischen Bildarchiven bis hin zu privaten und Unternehmensarchiven reichen. Im Programm Artist Meets Archive werden die verborgenen Schätze innerhalb dieser Institutionen neu belebt.
Durch die Zusammenarbeit zwischen den Archiven und teilnehmenden Künstler:innen entstehen Ausstellungsprojekte, die im Rahmen des Photoszene-Festivals präsentiert werden. Das Archiv wird hier zum Ort einer künstlerischen Auseinandersetzung und rückt ebenso die lokale Fotografiegeschichte in den Fokus, wie es auch eine globale Perspektive auf das Medium Fotografie wirft.