Das Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln ist das einzige städtische ethnologische Museum in Nordrhein-Westfalen. Das Museum besitzt eine der zehn größten und bedeutendsten ethnografischen Sammlungen Deutschlands. Die Sammlungen umfassen mehr als 165.000 Objekte aus Ozeanien, Afrika, Asien und den Amerikas.
Das Historische Fotoarchiv im Rautenstrauch-Joest-Museum beherbergt rund 100.000 fotografische Objekte von der Frühzeit der Fotografie bis in die 2000er Jahre und aus nahezu allen Regionen der Erde. Aufnahmen von Kolonialbeamt:innen, Missionar:innen, Forschungsreisenden oder Abenteurer:innen finden sich hier ebenso wie Aufnahmen aus Fotostudios rund um den Globus, Bild-Postkarten, Fotografennachlässe oder Aufnahmen und Alben aus Privatbesitz.
Das Archiv ist Bestandteil der Fotografischen Sammlung. Seine Gründung wird datiert auf das Jahr 1899, die Bestände sind zeitlich und räumlich eng an die koloniale Expansion des deutschen Kaiserreichs geknüpft. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte Fotografie eine maßgebliche Rolle: Sie diente der kolonialwissenschaftlichen Forschung, der offiziellen wie persönlichen Dokumentation kolonialer Erfahrung und nicht zuletzt der Verbreitung kolonialer Haltungen und Vorstellungen, die teils bis heute Klischees und Vorurteile erzeugen. Fotografie aus kolonialen Kontexten ist gegenwärtig wichtiger Bestandteil von Diskursen um Repräsentation und Teilhabe.
Archive & Sammlungen
Die Fotografie hat im Raum Köln eine traditionsreiche und vielseitige Geschichte. Dafür stehen die zahlreichen Fotosammlungen in Kunstmuseen und fotografischen Archive, die von klassischen Bildarchiven bis hin zu privaten und Unternehmensarchiven reichen. Im Programm Artist Meets Archive werden die verborgenen Schätze innerhalb dieser Institutionen neu belebt.
Durch die Zusammenarbeit zwischen den Archiven und teilnehmenden Künstler:innen entstehen Ausstellungsprojekte, die im Rahmen des Photoszene-Festivals präsentiert werden. Das Archiv wird hier zum Ort einer künstlerischen Auseinandersetzung und rückt ebenso die lokale Fotografiegeschichte in den Fokus, wie es auch eine globale Perspektive auf das Medium Fotografie wirft.